„Blob“: Was ist der mysteriöse Organismus mit 720 Geschlechtern und ohne Gehirn?

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Anonim

In der Natur gibt es viele faszinierende Lebewesen, die den meisten Menschen nicht bewusst sind. Zu diesen Organismen gehört der „Blob“, ein mysteriöses Wesen mit 720 „Geschlechtern“, das weder ein Gehirn noch ein zentrales Nervensystem besitzt. Obwohl es sich optisch um einen „einfachen“ Schleimpilz handelt, verfügt er über unglaubliche Fähigkeiten.

Der wissenschaftliche Name dieser Art ist Physarum polycephalum. Es gehört zu den Myxomyceten, einer merkwürdigen Klasse, die auf den ersten Blick wie ein lebendes Gelee aussieht. Lesen Sie diesen Bereich weiter und erfahren Sie mehr über den mysteriösen Organismus namens „Blob“.

Warum wird es „Blob“ genannt?

Diese Art von Schleimpilz erhielt den Namen „Blob“ dank eines alten Films namens „The Blob“, der 1958 veröffentlicht wurde. In diesem Film geht es um ein seltsames, geleeförmiges Wesen, das eine kleine Stadt angreift und dazu fähig ist „zerfallende“ Menschen. Tatsächlich bedeutet das Wort „blob“ auf Englisch „Klecks“ und bezieht sich daher auch auf seine körperliche Erscheinung.

Physikalische Eigenschaften des „Blobs“

Wie oben erwähnt, ist der „Klecks“ ein gallertartiger Organismus mit gelber, weißer, rosa oder roter Farbe, der seine Form und sein Aussehen verändern kann. Seine Bewegung ist jedoch so langsam, dass es eher einem Schimmel ähnelt, der in Oberflächen eindringt. Es kommt normalerweise an feuchten, warmen und kühlen Orten auf verschiedenen Gegenständen vor, beispielsweise auf der Rinde von Bäumen oder Pilzen.

Obwohl es auf den ersten Blick nicht wie ein beeindruckendes Lebewesen aussieht, birgt sein Inneres zu viele Geheimnisse.Im Gegensatz zu Pflanzen und Tieren besteht der „Blob“ nicht aus „Zellen“, sondern ist eine gigantische Masse, in der viele Kerne (Plasmodium) versunken sind. Anders ausgedrückt handelt es sich um eine große Zelle, die viele Kerne enthält, weshalb sie kein Gehirn benötigt.

Blobs können verschmelzen

Da sie aus einer einzigen „Zelle“ bestehen, können sie möglicherweise verschmelzen, wenn zwei verschiedene Personen aufeinander treffen. Dies ermöglicht nicht nur die Bildung eines neuen, größeren Individuums, sondern sie scheinen auch ihre Aufgaben zu synchronisieren und ihre genetischen Informationen zu teilen. Dazu müssen natürlich beide Organismen kompatibel sein.

Warum haben sie so viele „Geschlechter“?

Sex kann als die Eigenschaft definiert werden, dass Lebewesen ihr genetisches Material mit anderen Individuen neu kombinieren müssen. Obwohl dies beim Menschen (männlich und weiblich) leicht zu definieren ist, gibt es Lebewesen wie den „Blob“, die einen komplizierteren Mechanismus beibeh alten.

Bei Schleimpilzen wird ihr „Geschlecht“ nicht durch ein Geschlechtschromosom bestimmt, sondern durch ein bestimmtes Gen, das etwa 720 Varianten aufweist. Wenn sich zwei Individuen treffen und jedes eine andere Variante dieses Gens hat, vereinigen sie sich, um ihr Genom neu zu kombinieren (kompatibel). Wenn umgekehrt beide die gleiche Variante haben, werden sie abgelehnt (inkompatibel).

Der „Blob“ ist lernfähig

Obwohl dem Blob ein Gehirn fehlt, scheint er in der Lage zu sein, eine Vielzahl komplexer kognitiver Funktionen zu verarbeiten. Tatsächlich haben mehrere Experimente gezeigt, dass es die Fähigkeit besitzt, sich neue Dinge zu „merken“ und zu „lernen“, um Probleme zu lösen. Als würde man mit Leichtigkeit aus einem Labyrinth herauskommen, giftige Verbindungen meiden oder sich an die Umgebung gewöhnen.

Obwohl es stimmt, dass dieser Schleimpilz komplexe Fähigkeiten besitzt, gibt es einige Debatten darüber, ob es sich dabei tatsächlich um „Lernprozesse“ handelt.Einige Spezialisten weisen darauf hin, dass es sich eher um einen Gewöhnungsprozess handelt, der nicht unbedingt komplexe kognitive Funktionen mit sich bringt.

Der „Klecks“ ist sehr widerstandsfähig

Als ob das noch nicht genug wäre, hat sich gezeigt, dass er neben all den oben genannten Fähigkeiten auch in der Lage ist, schwierigen Umgebungen standzuh alten. Dazu gibt es einen Großteil des in seinem Körper enth altenen Wassers ab und „trocknet“ aus, wodurch eine harte, starre Masse entsteht, die sein Inneres umschließt und schützt.

Sobald die Umweltbedingungen günstig sind, nimmt der „Klecks“ seine ursprüngliche Form wieder an und nimmt alle seine natürlichen Aktivitäten wieder auf. So ist es auch drastischen Wetterumschwüngen gewachsen. Darüber hinaus ist es dank dieser Fähigkeiten zu einer beliebten Spezies in Laboren als Forschungsmodell geworden.

Wie Sie sehen, ist der „Klecks“ ein interessantes Lebewesen, das mit vielen Schemata und Vorkenntnissen bricht.Allerdings sind einige Aspekte ihrer Natur noch unbekannt, sodass es sehr wahrscheinlich ist, dass in Zukunft weitere unglaubliche Merkmale dieser Art entdeckt werden.